Ozan nach Kurzeinsatz erfreut: „Der Anfang ist gemacht“

Es gibt sicher einige Erkenntnisse, die TuRU-Trainer Francisco „Paco“ Carrasco aus dem 0:1 gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf vom Mittwochabend gesammelt hat. Die vielleicht wichtigste Feststellung ist aber die, dass das Knie gehalten hat. Und zwar das von Anil Ozan, der sich erfolgreich nach seiner langen Verletzungspause zurückgemeldet hat.

Es gibt sicher einige Erkenntnisse, die TuRU-Trainer Francisco „Paco“ Carrasco aus dem 0:1 gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf vom Mittwochabend gesammelt hat. Die vielleicht wichtigste Feststellung ist aber die, dass das Knie gehalten hat. Und zwar das von Anil Ozan, der sich erfolgreich nach seiner langen Verletzungspause zurückgemeldet hat.

Ozan gehört bei der TuRU fast schon zum Inventar. „Ich gehe hier in meine siebte Saison“, erzählt der Türke stolz. Dabei endete die angelaufene Spielzeit denkbar schlecht. Nach dem bislang letzten Pflichtspiel in Baumberg verletzte er sich am 12. März im Training. Diagnose: Der Außenmeniskus im rechten Knie war gerissen, eine Operation musste folgen.

Da dieser Eingriff sich wegen der Corona-Pandemie gefühlt ins Unendliche zog, kam Ozan erst am 27. Mai unters Messer. Damit war auch klar, dass der 28-Jährige einen Großteil der Vorbereitung auf die neue Saison verpassen würde. „Seit drei Wochen trainiere ich nun wieder mit der Mannschaft. Das Spiel gegen die Fortuna war mein erstes seit fünf Monaten“, hält Ozan fest.

Um keine Überbelastung zu riskieren, gab ihm Coach „Paco“ lediglich nur 45 Minuten. „Das war sehr gut für mich, um wieder reinzukommen“, freut sich Ozan, wieder auf dem Rasen mitwirken zu dürfen. „Der Anfang ist gemacht, der Rest wird kommen.“ Damit meint der Mittelfeldspieler, dass die Kondition ihm keine Probleme bereite, aber an der Kraft müsse er noch arbeiten. „Schließlich hatte ich ja meine ganze Muskulatur im Knie verloren.“

In den vergangenen sechs Jahren kam Ozan in fünf Spielzeiten davon immer mindestens zu 20 Pflichtspieleinsätzen. Diese Bilanz will der geborene Krefelder auch in der kommenden Spielzeit halten. „Die Vorbereitung ist für jeden wichtig. Manche werden im Training fit, ich werde immer von Spiel zu Spiel besser“, gibt sich Ozan kämpferisch. „Den Kollegen von draußen zuzusehen, tut weh. Ich bin eher einer, der mit der Mannschaft bis zum Schluss kämpft.“ Wollen wir hoffen, dass der „Sechser“ diesmal bis zum Ende durchhält und von weiteren Rückschlägen verschont bleibt.

TuRU-Neuzugang Caliskan feierte Comeback nach mehr als einem Jahr

Am vergangenen Sonntag bestritt die TuRU ihr erstes Testspiel der Saison 2020/21, verlor gegen den FC Hürth aus der Oberliga Mittelrhein mit 1:3. Für Cihan Caliskan, der seit diesem Sommer neu zum Düsseldorfer Kader gehört, war es ein ganz besonderer Tag, weil er ein emotionales Comeback feierte.

Cihan ist in Krefeld geboren und wuchs im Rheinland auf. Sein fußballerisches Talent wurde früh entdeckt, beim VfL Borussia Mönchengladbach durchlief er mehrere Jugendstationen und war auch Teil der U16-Nationalmannschaft. Bei Borussias U17-Auswahl in der B-Junioren-Bundesliga West spielte Cihan eine gute Saison, plagte aber da schon öfters über muskuläre Probleme. 2018 wechselte Cihan in die A-Jugend des 1. FC Mönchengladbach. Ein Jahr später sollte er sich dem MSV Duisburg anschließen, fiel allerdings beim Medizin-Check durch – ein Fehlstand der Hüfte wurde diagnostiziert und Cihan vor die Tür gesetzt.

„Im September 2019 wurde ich dann am Hüftknochen operiert“, erzählt Cihan, der fortan vereinslos war und sich selbst zurück zu alter Fitness verhelfen musste. Bei den A-Junioren des TSV Meerbusch fand er ab Januar dieses Jahres wieder seine Chance, sich zu beweisen, bekam aber vor der Corona-Pandemie keine Spielpraxis unter echten Wettkampfbedingungen. „Ich wurde wenn dann mal für ein paar Minuten eingewechselt“, berichtet Cihan. In die Senioren-Mannschaft von Meerbusch wurde er nicht übernommen. Sein letztes echtes Spiel absolvierte der Mittelfeldspieler im April 2019.

Und so kam es, dass der 19-Jährige bei der TuRU landete. Osei Philipp Opoku, den die meisten nur unter dem Namen „Coach Osei“ kennen, ist seit etwa sechs Jahren Cihans Privattrainer. „Er hat mir immer sehr geholfen, ihm hab ich einiges zu verdanken“, sagt Cihan. „Er war es dann auch, der mich bei der TuRU für ein Probetraining vermittelt hatte, bis sich der Trainer Francisco Carrasco dafür entschied, mich zu behalten.“

Nun schließt sich der Kreis zum Testspiel am vergangenen Sonntag. „Ich habe mich schon die Tage vorher riesig gefreut, als das Testspiel angekündigt wurde“, schildert Cihan die vergangene Woche. In der 55. Minute war es dann so weit: „Als der Trainer meinen Namen rief und sagte, dass ich mich warm machen soll, war ich tierisch aufgeregt. Das dauerte so lange an, bis ich auf dem Feld meine Position eingenommen hatte, ab dann war ich so auf das Spiel fokussiert, dass ich keinen Gedanken der Aufregung mehr verspürte.“ Bei der TuRU will Cihan nun zu alter Stärke zurückfinden und das Vertrauen bestmöglich zurückzahlen. „Auch wenn ich noch nicht weiß, wie der Trainer mit mir genau plant, bin ich einfach nur dankbar, dass ich hier die Möglichkeit erhalte, mich zu beweisen und an meine optimalen Leistungen anzuknüpfen.“