0:2 gegen Ratingen – Sisic neuer Trainer

Vom Pech verfolgt. Eine erneut stark ersatzgeschwächte TuRU unterlag Ratingen 04/19 am Sonntag mit 0:2 (0:0). Im Vergleich zur Vorwoche rückte lediglich Malte Boermans wieder in die Startelf. Sahin Ayas nahm zunächst auf der Bank platz.

In einer von beiden Seiten schwachen ersten Halbzeit war das wohl einzige Highlight der Regenbogen, der sich über 20 Minuren oberhalb der Gegengerade hielt. Auf dem Platz passierte dagegen nichts. So kamen beide Teams nicht zu einer einzigen Torchance.

Nach einem Wolkenbruch in der Halbzeitpause kamen die in Blau-Gelb gekleideten Ratinger besser ins Spiel. Dies lag zudem auch daran, das die Oberbilker Probleme mit dem nun seifigen Rasen hatten. Einen Freistoß aus dem Mittelfeld heraus verlängerte Mark Zeh nach links in den Strafraum. Erkan Ari staubte aus leicht Abseits-Verdächtiger Position ab 64.).

In der Folgezeit zeigte sich die Mannschaft von Joe Knochen bemüht, jedoch ohne zählbares Ergebnis. Den Schlusspunkt setzte Tim Manstein für die Gäste, der einen Eilfmeter der Kategorie „Kann man geben, muss man aber nicht“ eiskalt verwandelte. Wenige Minuten zuvor gab es die gleiche Situation jedoch auf der anderen Seite. Da blieb die Pfeife von Schiedsrichter Marcel Donath (Hilden) jedoch stumm.

Anders als zuvor geplant sitzt im Niederrhein-Pokal Viertelfinale schon ein neuer Trainer auf der Bank. Samir Sisic ist 39 Jahre alt und trainierte zuletzt die B-Jugend von Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga.

Bedanken möchte die TuRU sich natürlich auch bei Joe Knochen und seinem Co-Trainer Bernd Vittinghoff, die nun zum zweiten Mal in diesem Kalenderjahr die Aufgabe des Interims-Trainergespanns angenommen hatten. Beide bleiben dem Verein als A-Jugend Trainer erhalten.

Weil der Rasen nicht mitspielte: Partie in Hiesfeld abgesagt

Eigentlich sollte unser Oberliga-Team heute sein Meisterschaftsspiel beim TV Jahn Hiesfeld austragen. Beim Warmmachen stellten Spieler und Trainer aber Beschädigungen im Kunstrasen fest, der sich teilweise komplett vom Untergrund löste. Schiedsrichter Maik Henkies und seine Assistenten warteten noch einige Reparatur-Versuche der Hiesfelder Verantwortlichen ab. Diese blieben aber ohne Erfolg, sodass Henkies die Partie um 15.15 Uhr absagte.

Unser Team schnappte sich schnell alle Klamotten und machte sich auf den Weg zur Feuerbachstraße, um wenigstens noch eine Trainingseinheit zu absolvieren. Trainer Dennis Brinkmann war nicht begeistert, fand die Entscheidung aber vollkommen korrekt: „Auf diesem Platz konnten wir nicht spielen, die Verletzungsgefahr wäre viel zu groß gewesen.“ Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.

Straelen eine Nummer zu groß für die TuRU

Unser Oberliga-Team musste sich am elften Spieltag der Saison dem Spitzenreiter SV Stralen mit 0:3 (0:1) geschlagen geben. Die Gäste, die nicht wie ein typischer Aufsteiger auftraten, waren in den entscheidenden Situationen immer einen Tick abgeklärter. Neben einer starken Defensivleistung zeigte sich Straelen vor allem vor dem Tor eiskalt. Dennoch fand nicht nur TuRU-Trainer Dennis Brinkmann, dass die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen war: „Wir haben gut mitgespielt. Bis zum Strafraum hatten wir oft sogar mehr vom Spiel. Davon können wir uns aber nichts kaufen. Ich kann meiner Mannschaft kaum einen Vorwurf machen, wir müssen das einfach abhaken und wieder daraus lernen.“

In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ging Straelen durch eine schöne Einzelleistung von Randy Johannes Grens in Führung – 0:1 (19.). Unser Team hatte seine beste Szene, als sich nach der Hereingabe von Jacob Ballah bei Straelen ein Abwehrspieler und der Keeper gegenseitig im Weg standen. Markus Wolf kam nur einen Schritt zu spät (28.). Nach der Pause hatten zunächst wieder Wolf (52.) und Vensan Klicic (56./Kopfball) Chancen zum Ausgleich. Stattdessen nutzte Straelen seine nächste Gelegenheit und Drilon Istrefi traf zum 0:2 (58.).

In der Folge hatte die TuRU noch mehr vom Spiel, während die Gäste auf Konter lauerten. Die besten Möglichkeiten für unser Team hatte Saban Ferati. Erst wurde seine Volley-Abnahme zur Ecke geblockt (72.), später rettete bei seinem Schlenzer aufs lange Eck der Torwart (83.). Die Gäste warteten auf ihre Gelegenheiten nach Kontern, scheiterten einmal an TuRU-Keeper Björn Nowicki (68.), in der 90. Minute erzielte Jannis Pütz dann aber den 0:3-Endstand.

TuRU: Nowicki, Mourtala, van Kerkhof, Hotic, Reitz, Terzic (67. Hasui), Fahrian, Ferati, Ballah, Wolf (80. Schneider), Klicic (88. Pulina).

 

Kein „Spitzenspiel“ – sondern der nächste Entwicklungsschritt

Die Oberliga Niederrhein ist in dieser Saison wohl so ausgeglichen wie lange nicht. An den ersten Spieltagen überraschten zunächst starke Aufsteiger, manche Favoriten (und solche, die sich selbst dafür halten), stolpern dagegen irgendwie durch die Spielzeit. Unsere TuRU zählte bislang zu den positiven Überraschungen, musste sich am vergangenen Sonntag aber beim damaligen Vorletzten Cronenberger SC mit 0:2 geschlagen geben. Das alles bedeutet: In dieser Liga kann jeder jeden zu jedem Zeitpunkt schlagen. Die Tagesform entscheidet über einen Spielausgang und die größtmögliche Konstanz über den Tabellenstand.

Morgen (15 Uhr, Feuerbachstraße) treffen in unserer TuRU und dem starken Aufsteiger SV Straelen die Teams aufeinander, die bislang die meisten Lösungen gefunden haben. Straelen ist mit 21 Punkten Tabellenführer, unser Team liegt einen Zähler dahinter. Von einem „Spitzenspiel“ will unser Trainer Dennis Brinkmann aber nichts wissen: „Wir befinden uns in einem Lernprozess. Da ist mir der Tabellenstand egal. Wichtig ist, dass die Jungs unsere Ideen annehmen und umsetzen. Und das machen sie bis hierhin toll, wir haben aber noch einen ganz weiten Weg vor uns. Wer diese Partie als Spitzenspiel bezeichnet, hat den Weg, den wir als TuRU in diesem Jahr machen wollen, noch nicht verstanden.“

Aufgewertet wird die bisherige Ausbeute unseres Teams noch dadurch, dass sich die Mannschaft auch von der einen oder anderen Verletzung nicht aus der Bahn werfen ließ. Dass Markus Wolf, der zu den etablierten Führungsspielern gehört, sich beim Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf einen Bänderriss zuzog, wurde gar nicht zum Thema, weil Lukas Reitz als eigentlicher Innenverteidiger die Lücke auf der linken Abwehrseite gut füllte. Auch Sahin Ayas und Julian Kanschik fallen bereits seit einiger Zeit verletzungsbedingt aus. Wenn dann wie in Cronenberg in Malte Boermans und Fabio Fahrian (fünfte gelbe Karte) noch weitere wichtige Stützen wegbrechen, wird es für den Rest des jungen Teams aber manchmal schwer. Niederlagen sind deswegen keine Rückschritte, sondern gehören zur Entwicklung dazu.

Unser morgiger Gegner SV Straelen hat in dieser Saison schon einen Aufreger der ganz anderen Art hinter sich. Nach der letztjährigen Meisterschaft in der Landesliga verabschiedete sich Meistertrainer Stephan Houben – was für manche noch verständlich sein dürfte. Nach acht Spieltagen der aktuellen Saison musste sich Straelen als aktueller Tabellenführer aber erneut nach einem neuen Coach umsehen. Houbens Nachfolger Rachid Sraizi erhielt ein Angebot aus einer chinesischen Nachwuchs-Akademie, das er wohl nicht ablehnen konnte. Deswegen führt seit gut zwei Wochen Dietmar Schacht die Regie an der Linie des SV. Ob sich dadurch bei den Gästen viel geändert hat, ist noch nicht abzusehen. Sicher ist nur: Auch heute wird es wieder auf die Tagesform ankommen – und der Sieger des Spiels ist für die nächste Woche der Tabellenführer.

Der Blick geht nur nach vorne: Kapitän Saban Ferati und unsere TuRU
müssen auch gegen Straelen wieder alles in die Waagschale werfen.

 

 

Ein Hauch vom FC Bayern bei der TuRU

Wer beim Spiel unserer Mannschaft gegen den FSV Vohwinkel am 1. Oktober die Aufstellung studierte, könnte leicht über einen Namen bei unserem Team gestolpert sein. „Maximilian Dick, wer ist das denn?“, fragte sich der eine oder andere am Platz. Der 19-Jährige bestritt in der Partie gegen die Wuppertaler sein erstes Spiel für die TuRU – und machte seine Sache ordentlich. Dick – der im Übrigen von allen nur „Maxi“ gerufen wird – ist auch kein neues Gesicht im Team. Seit Beginn der Sommer-Vorbereitung ist der Defensiv-Akteur beim Kader dabei. Aufgrund einer Sperre ist er aber erst seit Oktober spielberechtigt.

Maxi, der in der vergangenen Saison für den MSV Duisburg in der A-Junioren-Bundesliga spielte, würde die letzten Monate am liebsten vergessen. Im letzten Saisonspiel bei der U19 kam es zu einer Szene, die für viele Diskussionen sorgte. „Der Schiedsrichter wertete eine Aktion von mir als versuchte Tätlichkeit gegen ihn und trug das auch so in den Spielbericht ein“, berichtet Maxi Dick. Dabei sahen viele Anwesende die Situation anders. Das Sportgericht folgte aber den Aussagen der Unparteiischen – die Folge war eine Sperre von mehreren Monaten. „Das war für mich damals wie ein Schlag ins Gesicht“, erzählt Maxi, für den sich plötzlich viele Möglichkeiten zerschlugen.

Denn der gebürtige Münchener fiel bis zu diesem Zeitpunkt eher durch eine Laufbahn auf, von der viele Kinder träumen. Er startete seine fußballerische Karriere beim FT Gern (wie Philipp Lahm) und stieß in der U15 zum großen FC Bayern, für den er vier Jahre lang die Schuhe schnürte. „Zwischenzeitlich sah es mal ganz gut aus“, meint er bescheiden. Vor gut einem Jahr wollte er aber eine Veränderung. Da traf es sich, dass sein Stiefbruder bereits in Essen wohnte: „Ich bin nicht der Typ, der irgendwo ganz alleine hingehen könnte, ich brauche zumindest etwas Familie und vertraute Menschen. Deswegen bin ich ins Ruhrgebiet zu meinem Bruder gezogen und zum MSV Duisburg gewechselt.“

Beim MSV trainierte Maxi dann später häufig mit den Profis, sogar ein Vertrag für die zweite Liga schien möglich – bis zu jenem Zwischenfall im letzten Saisonspiel. „Es kamen dann überhaupt keine Angebote mehr“, erzählt der 19-Jährige. Weil dem Direktor Sport der TuRU, Bernd Meinhardt, die Auftritte des Talents aber nicht verborgen geblieben waren, ging dieser trotzdem schnell auf Maxi zu. „Der Junge ist charakterlich astrein, das hat er in seiner Zeit hier schon unter Beweis gestellt. Und auch sportlich hilft er uns trotz seiner Jugend schon weiter. An ihm werden wir noch viel Freude haben“, glaubt Meinhardt.

Auf dem Feld ist der Student vielseitig unterwegs, kann im zentralen Mittelfeld oder in der Innenverteidigung spielen. Körperlich hat er nur wenig Rückstand zu den etablierten Akteuren. „Da hat es sehr geholfen, dass ich in Duisburg mit den Profis trainieren konnte“, meint er. Aber Training ist eben kein Ersatz für das echte Spiel. Deswegen war der 1. Oktober für Maxi Dick ein ganz besonderer Tag: „Endlich wieder auf dem Platz zu stehen, das war überragend.“ Und auch alle TuRU-Anhänger dürfen sich freuen, dass Maxi endlich sein Können für unser Team unter Beweis stellt.

 

Per Arbeitssieg ins Viertelfinale

Unsere Oberliga-Mannschaft hatte heute in der dritten Runde des Niederrheinpokals im VfR Krefeld-Fischeln einen Ligarivalen zu Gast. Am Ende eines Abends, der fußballerisch wenig Glanzpunkte zu bieten hatte, behielt unser Team mit 2:1 (0:0) die Oberhand und zog ins Viertelfinale ein – wo jetzt vielleicht ein großer Name als Gegner wartet. „Ich bin stolz auf die Jungs, die sich den Sieg heute erarbeitet haben. Wir haben etwas gewechselt, einige konnten sich mal zeigen, das war in Ordnung“, meinte TuRU-Trainer Dennis Brinkmann.

Die Partie war von Anfang an von Vorsicht und Zurückhaltung auf beiden Seiten geprägt, wobei die Gastgeber mehr Spielanteile hatten. Krefeld stand oft mit allen elf Mann in der eigenen Hälfte und machte die Räume eng, sodass die TuRU nur selten eine Lücke fand. So etwas wie Torgefahr gab es erstmals Ende der ersten Halbzeit. Der Schuss von Jonas Schneider fiel noch in die Kategorie „halbe Chance“ (43.). Als Theodoros Tragoudas Fischelns Keeper Leon Buschen zu einem missglückten Befreiungsschlag zwang, war Fabio Fahrian aber plötzlich am Ball und zirkelte den auf das fast leere Tor – Buschen war gerade noch rechtzeitig zurück und parierte den Schuss (45.).

Nach der Pause war unser Team weiter bestimmend und wurde nun belohnt. Nachdem sich Dominik Pulina gut gegen mehrere Krefelder durchgesetzt hatte, konnte er nur noch unfair gestoppt werden (51.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Fahrian sicher zum 1:0 (53.). Wenig später war die Szene noch deutlicher, als VfR-Torwart Buschen Kakeru Hasui von den Beinen holte. Auch diesmal blieb Fahrian eiskalt und setzte auch diesen Strafstoß zum 2:0 ins Netz (61.).

Die erste Torraumszene der Gäste brachte dann den Anschlusstreffer, als Sebastian Görres einen flach ausgeführten Freistoß zum 2:1 verwertete (66.). So war – wie schon so oft bei unserer TuRU – auf dem Papier wieder Spannung in der Schlussphase. Es wäre wohl früher Ruhe gewesen, wenn Markus Wolfs gute Freistoß-Flanke mehr gebracht hätte, doch sowohl Innenverteidiger Lukas Reitz (Kopfball gehalten) als auch Schneider im Nachschuss scheiterten hier (69.). Weil Fischeln aber keine echte Tormöglichkeit mehr hatte, blieb es beim verdienten Erfolg der TuRU.

TuRU: Nowicki, Mourtala, Hotic, Reitz, Wolf, Terzic, Tragoudas, Fahrian, Schneider (87. Ballah), Hasui (75. Ferati), Pulina (79. Klicic).

 

Zwei Mal vom Strafstoßpunkt eiskalt erfolgreich: Fabio Fahrian