Am vergangenen Sonntag bestritt die TuRU ihr erstes Testspiel der Saison 2020/21, verlor gegen den FC Hürth aus der Oberliga Mittelrhein mit 1:3. Für Cihan Caliskan, der seit diesem Sommer neu zum Düsseldorfer Kader gehört, war es ein ganz besonderer Tag, weil er ein emotionales Comeback feierte.

Cihan ist in Krefeld geboren und wuchs im Rheinland auf. Sein fußballerisches Talent wurde früh entdeckt, beim VfL Borussia Mönchengladbach durchlief er mehrere Jugendstationen und war auch Teil der U16-Nationalmannschaft. Bei Borussias U17-Auswahl in der B-Junioren-Bundesliga West spielte Cihan eine gute Saison, plagte aber da schon öfters über muskuläre Probleme. 2018 wechselte Cihan in die A-Jugend des 1. FC Mönchengladbach. Ein Jahr später sollte er sich dem MSV Duisburg anschließen, fiel allerdings beim Medizin-Check durch – ein Fehlstand der Hüfte wurde diagnostiziert und Cihan vor die Tür gesetzt.

„Im September 2019 wurde ich dann am Hüftknochen operiert“, erzählt Cihan, der fortan vereinslos war und sich selbst zurück zu alter Fitness verhelfen musste. Bei den A-Junioren des TSV Meerbusch fand er ab Januar dieses Jahres wieder seine Chance, sich zu beweisen, bekam aber vor der Corona-Pandemie keine Spielpraxis unter echten Wettkampfbedingungen. „Ich wurde wenn dann mal für ein paar Minuten eingewechselt“, berichtet Cihan. In die Senioren-Mannschaft von Meerbusch wurde er nicht übernommen. Sein letztes echtes Spiel absolvierte der Mittelfeldspieler im April 2019.

Und so kam es, dass der 19-Jährige bei der TuRU landete. Osei Philipp Opoku, den die meisten nur unter dem Namen „Coach Osei“ kennen, ist seit etwa sechs Jahren Cihans Privattrainer. „Er hat mir immer sehr geholfen, ihm hab ich einiges zu verdanken“, sagt Cihan. „Er war es dann auch, der mich bei der TuRU für ein Probetraining vermittelt hatte, bis sich der Trainer Francisco Carrasco dafür entschied, mich zu behalten.“

Nun schließt sich der Kreis zum Testspiel am vergangenen Sonntag. „Ich habe mich schon die Tage vorher riesig gefreut, als das Testspiel angekündigt wurde“, schildert Cihan die vergangene Woche. In der 55. Minute war es dann so weit: „Als der Trainer meinen Namen rief und sagte, dass ich mich warm machen soll, war ich tierisch aufgeregt. Das dauerte so lange an, bis ich auf dem Feld meine Position eingenommen hatte, ab dann war ich so auf das Spiel fokussiert, dass ich keinen Gedanken der Aufregung mehr verspürte.“ Bei der TuRU will Cihan nun zu alter Stärke zurückfinden und das Vertrauen bestmöglich zurückzahlen. „Auch wenn ich noch nicht weiß, wie der Trainer mit mir genau plant, bin ich einfach nur dankbar, dass ich hier die Möglichkeit erhalte, mich zu beweisen und an meine optimalen Leistungen anzuknüpfen.“

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