Bevor es zum Aufeinandertreffen zwischen TuRU Düsseldorf und dem SC Union Nettetal kam, war aus Sicht der Gastgeber eins klar: Die drei Punkte sind Pflicht! Und die gab es, wenn auch mit Hindernissen.
Das Quecksilber auf dem Thermometer wollte nicht über die Zehn-Grad-Grenze hinaus klettern, trotzdem ließ es sich für einige der etwa 150 Zuschauer in der Sonne ganz gut aushalten. Die TuRU brauchte allerdings ein paar Minuten, um warm zu werden und ins Spiel zu finden. So lud ein Schnitzer in der Defensive die Gäste zur Führung ein. Dimitrios Touratzidis (6.) nahm dankend an und stellte auf 0:1.
Doch die Jungs von TuRU-Trainer Francisco Carrasco, der unter anderem auf seine Stammspieler Saban Ferati (Muskelbündelriss), Sahin Ayas und Donald Bogdani (beide mit Leistenproblemen) verzichten musste, fanden eine schnelle Antwort. Takumi Yanagisawa (7.) traf erst zum schnellen 1:1-Ausgleich, bevor erneut der Japaner auf 2:1 (25.) stellte. Bis zur Pause hätte die TuRU das Spiel schon entscheiden können – ja sogar müssen.
Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit in Hälfte eins verlor Düsseldorf dann Verteidiger Anil Ozan. Der 27-Jährige wurde von Gegenspieler Martin Streotges im Gesicht getroffen und musste minutenlang auf dem Feld behandelt werden. Mit Verdacht auf Nasenbeinbruch wurde Ozan noch während des Spiels zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren, Berkan Arik vertrat ihn anschließend würdig. Der Übeltäter Streotges flog dagegen mit Rot vom Platz. Eine harte Entscheidung – „nicht berechtigt“, einigten sich beide Trainer nach der Partie.
Trotz Überzahl und großer Chancen gelang es der TuRU nicht auf 3:1 zu stellen – das rächte sich. Schiedsrichter Sven Heinrichs entschied nach einer guten Stunde auf Elfmeter für Nettetal, den erneut Touratzidis (62.) zum 2:2 verwertete.
Einige Teams fallen danach mental in sich zusammen – nicht die TuRU! Es dauerte wieder nur wenige Sekunden bis der Ball auf der Gegenseite im Netz zappelte, als Yanagisawa (63.) seinen Dreierpack zum 3:2 schnürte. Vedran Beric (65.) sorgte mit dem 4:2 für die Vorentscheidung. Und auch Muhammet Ucar, der zuvor Großchancen liegen ließ, traf zum 5:2-Endstand.
„Wir wollten gewinnen und den Abstand nach unten vergrößern“, verriet TuRU-Coach Carrasco die Marschroute. „Respekt an meine Mannschaft, die zweimal ins Spiel zurückgekommen ist. Klar muss ich unsere Chancenverwertung bemängeln, aber das Ergebnis ist in dieser Höhe total in Ordnung, damit bin ich zufrieden.“
Nettetal-Trainer Andreas Schwan war nach der 2:5-Niederlage bedient. „Mit so einem blutleeren Auftritt darfst du dich im Abstiegskampf nicht präsentieren“, schimpfte Schwan. „Ich bin enttäuscht.“ Nettetal rutschte damit auf Tabellenplatz 16 ab, während sich die TuRU auf Rang 9 verbesserte.