Es war das erwartete Kampfspiel vor knapp 100 mitgereisten Düsseldorfern unter den 220 Zuschauern. In der ersten Hälfte dominierte Hilden meist das Geschehen und erspielte sich auch die besseren Chancen – die klarste in der 27. Minute nach einem Fehler von Adnan Hotic. Park Il-Kwon kam frei zum Abschluss, Torhüter Pierre Mendes da Costa schien geschlagen, doch der Schuss des Hildeners wurde auf der Linie geklärt.
Sieben Minuten später nutzte Hotic die Gunst der Stunde und machte seinen Fehler wieder wett. Einen Freistoß von Florian Abel wehrte der VfB zu kurz ab, Sahin Ayas zirkelte den Ball fast von der rechten Eckfahne zum hinteren Pfosten, wo der lange Innenverteidiger Hotic sich die Kopfballchance nicht entgehen ließ. Das 0:1 war auch zeitgleich der Pausenstand.
Nach dem Pausentee erspielte sich die TuRU mehrere Chancen auf 0:2 oder gar 0:3 zu erhöhen, scheiterte aber immer wieder an Hildens Torwart Oberhoff.
In Spielminute 67 dann die vermeintlich Spielentscheidende Szene. Fabio Fahrian geriet nach einem Foulspiel mit seinem Gegenspieler aneinander. Dieser schubste ihn vor den Augen der Schiedsrichterin um. Im Grunde eine klare Tätlichkeit, die mit einem Platzverweis zu ahnden ist. Zum Entsetzen der Düsseldorfer gab es allerdings nur „Gelb“. Fortan wurde bei der TuRU jeglicher Körperkontakt abgepfiffen. Die Zuschauer kamen sich vor wie in einem Basketballspiel. Trotzdem erspielte man sich weitere Chancen, die jedoch alle ungenutzt blieben.
So kam es wie es kamen muss. Ein Freistoß im Mittelfeld wurde weit in den Strafraum getreten, wo Said Harouz lauerte und per Kopf zum 1:1 Endstand vollstreckte.
Den zweiten großen Aufreger gab es in der Nachspielzeit. Torwart Pierre Mendes da Costa blieb nach einem fiesen Ellenbogencheck gegen die Schläfe benommen auf dem Boden Liegen. Erst nach 1 1/2 Minuten durfte Physiotherapeut Martin Lier den Platz zur Behandlung betreten. Eine längere Behandlungspause folgte, nach der der Portugiese weiter machen konnte. Vorerst, denn eine Minute später blieb er regungslos am Boden liegen. Anstelle den Ball, wie es sich in so einer Situation gehört, ins Seitenaus zu spielen, leitete der Gastgeber der nächsten gefährlichen Angriff ein, den die TuRU nur mit Mühe ins Aus klären konnte. Fairplay geht anders!
Nach einer weiteren Behandlung wurde Mendes da Costa durch Till Kohnen ersetzt und begab sich zur Vorsicht ins Krankenhaus. Diagnose: Gehirnerschütterung. „Das erklärt auch wieso ich auf einmal gesehen habe, als hätte ich 3 Promille intus“, so der 28-Jährige. Sein Einsatz am Sonntag in Speldorf (15:00 Uhr) ist demnach fraglich.