Erst durfte TuRU’s Vizekapitän Lukas Reitz wegen seiner aktuellen Rotsperre (noch zwei Spiele) in Baumberg nur zuschauen, nun ruht wegen der Corona-Krise gänzlich der Fußball – und das auf unbestimmte Zeit. Keine einfache Situation für einen Leistungssportler, egal ob Bundesliga oder Oberliga.
Eigentlich hatte Lukas die Tage schon runtergezählt. Das Wochenende, an dem er wieder spielberechtigt sei, im Kalender farbig eingekreist. Doch dann verschärfte sich die Corona-Krise, der Spielbetrieb wurde gänzlich eingestellt. „Ich wünsche mir schon, dass wir bald wieder weiterspielen dürfen, aber die Gesundheit steht klar im Vordergrund“, weiß auch der Innenverteidiger. „Daher kann ich absolut verstehen, wenn Spieltage verschoben werden oder die Saison vielleicht sogar ganz abgebrochen wird.“
Weil auch der Trainingsplatz vorübergehend gesperrt ist, hat TuRU-Trainer Francisco Carrasco seinen Jungs Hausaufgaben mitgegeben. „Wir haben einen Laufplan bekommen“, bestätigte Lukas Reitz, der gleich nach dem gestrigen Interview die Schuhe schnürte. „Zum anderen mach ich für mich noch Fitness- und Stabilitätsübungen. Wenn man nicht mehr ins Studio gehen darf und nicht gerade eine professionelle Ausrüstung zuhause hat, ist man schon ein bisschen eingeschränkt, was das Trainieren angeht.“
Bis sich die Lage wieder beruhigt hat und alle zurück auf den Fußballplatz dürfen, versucht der 24-Jährige die Zeit mit weiteren Hausaufgaben für sein Jura-Studium zu überbrücken. „Da es aktuell keine Vorlesungen gibt, muss ich halt daheim mehr machen“, büffelt Lukas für seine zweite juristische Prüfung – das Staatsexamen. Das ist übrigens auch der Grund, warum er vor kurzem „nur“ für ein weiteres Jahr bei der TuRU verlängert hat. „Weil dann mein Referendariat kommt und ich nicht weiß, wie viel Zeit ich dann noch für den Fußball aufbringen kann. Sonst hätte ich gleich für die nächsten 15 Jahre verlängert“, so Lukas scherzend. Immerhin: Seinen Humor hat er trotz der schweren Zeit nicht verloren.