Vedran Beric hat in der aktuellen Saison alle 20 Liga-Spiele für die TuRU bestritten. Damit ist der Kroate ganz klar ein Dauerspieler, aber keineswegs ein Dauerläufer – viel mehr ein Sprinter. „Die Schnelligkeit war schon als Kind meine Stärke“, erzählt der in Zagreb geborene Flitzer. „Weil das jeder wusste, wollte auch keiner gegen mich antreten.“ Auch heute bei den Düsseldorfern steckt Vedran seine Mitspieler im Lauftraining locker weg.
In den Profi-Ligen wird jeden Spieltag gemessen, wie viele Kilometer die Spieler in 90 Minuten zurücklegen, wie viele Sprints in einer Partie getätigt oder welche Höchstgeschwindigkeiten dabei erreicht werden. So soll Dortmunds Achraf Hakimi mit 36,49 km/h aktuell der schnellste Spieler der Bundesliga sein. Leider sind solche Messungen in der Oberliga nicht an der Tagesordnung. „Das ist sehr schade“, ist Vedran ein bisschen neidisch auf die gläsernen Werte. „Denn ich wüsste auch gern, wie schnell ich genau bin und wie viele Kilometer ich während einer Partie laufe.“
Nicht einmal seine Zeit auf 100 Meter hat der Kroate im Kopf. Gut, die Tage aus dem Schulsport sind beim 23-Jährigen auch schon ein bisschen her. Ob er eine Chance gegen den achtfachen Olympiasieger Usain Bolt (Bildmontage) hätte? Mit Sicherheit nicht! Denn dieser schaffte in seinem Rekordlauf von 9,58 Sekunden eine Maximalgeschwindigkeit von 44,72 km/h.
Zurück zu Vedran: Weil er läuferisch kaum zu stoppen ist, versuchen es einige Gegenspieler gern auch mal per Foul. Trotz manchmal übler Tritte ist der Rechtsverteidiger in seinem zweiten TuRU-Jahr bislang immer verletzungsfrei geblieben. Auch Dank seiner Prävention! „Ich kenne meinen Körper sehr gut. Ich weiß, was, wann und wie viel ich essen soll, und wie oft ich trainieren muss, um nicht übertrainiert zu sein“, erzählt Vedran stolz.
Zwar hätte der Kroate gern noch ein, zwei Tore mehr auf seinem Konto (bisher ein Saisontreffer), aber als Rechtsverteidiger wird ihm von seinem Trainer Francisco „Paco“ Carrasco vor allem eins eingebläut: „Er sagt immer: Die Hauptsache ist, dass über Deine Seite nichts passiert“, zitiert Vedran die Worte seines Coaches.
Auch wenn Beric gern noch einmal mindestens eine Liga höher angreifen möchte, fühlt sich der Flitzer aktuell bei Oberligist TuRU wohl – die Einsatzzeiten bestätigen das Vertrauen. Und im Heimspiel am 1. März gegen TSV Meerbusch darf Vedran dann auch seine Schnelligkeit wieder unter Beweis stellen.