Kurz vor Weihnachten gegen den Tabellenletzten. Das erinnerte an die Jahre 2013, 2015 und 2018, als sich die damaligen Gegner Wesel-Lackhausen, Kalkum-Wittlaer und FSV Duisburg in einer ähnlichen Situation befanden, wie unser gestriger Gegner aus Hattingen. Während man gegen Wesel-Lackhausen nach Sieben Aluminiumtreffern noch mit 1:0 gewinnen konnte, kam man gegen Kalkum-Wittlaer (2:2) und FSV Duisburg (0:0) trotz klarer spielerischer Überlegenheit nicht über ein Unentschieden hinaus.
Ähnlich verlief das gestrige Spiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern. Auf dem regen durchweichten Untergrund beschränkten sich die Gäste darauf, tief zu stehen und das Spiel des Gegners zu zerstören. Kontermöglichkeiten und eine mehr als harte Gangart rundeten dieses Spielsystem ab.
Dies klappte gut und so hätten die in Schwarz gekleideten Gäste nach 27 Minuten in Führung gehen können. Takeru Kato kam gegen Florian Machtemes zu spät, den fälligen Foulelfmeter setzte Timm Esser allerdings in bester American-Football-Manier in die Wolken.
Die TuRU verstärkte nun ihre bis dahin eher spärlichen Offensivbemühungen und erspielte sich kurz vor der Pause die ersten beiden richtigen Torchancen im Spiel. Die Schüsse von Muhammet Ucar (40.) und Takumi Yanagisawa (43.) wurden durch die Gäste-Abwehr grade noch so auf der Torlinie geklärt.
Zu beginn der zweiten Hälfte zeigte die TuRU, was sie von Niederwenigerns harter Gangart hält. Nach einem nicht gepfiffenen Foul an Jannik Wollert rächte sich Anil Ozan an seinem Gegenspieler und sah die gelbe Karte. Nur zwei Minuten später rächte sich auch Wollert. Ebenfalls gelb. Dieser „Hallo Wach Effekt“ sorgte dafür, das die Gäste ihre Gangart zumindest für einige Zeit etwas runter fuhren. So ergaben sich einige Möglichkeiten für die TuRU, die jedoch allesamt ungenutzt blieben.
Bis zur 57. Minute, als Yanagisawa einen Pass von Ucar zum umjubelten und verdienten 1:0 Führungstreffer verwertete. Die Gäste rannten nun weiter an, was der Mannschaft von Paco Carrasco die ein oder andere Möglichkeit bescherte, den Sack endgültig zu zumachen. Ucar, Yanagisawa und der eingewechselte Sahin Ayas scheiterten aber allesamt.
So zitterte man sich unnötigerweise bis in die Nachspielzeit, als die Gäste, wie schon 15 Minuten zuvor einen Elfmeter forderten. Der gute Schiedsrichter Marcel Schuh (Dahlhausen) stand jedoch goldrichtig und entlarvte die Schwalbe des Angreifers.
Dies regte Niederwenigerns Trainer Jürgen Margref so sehr auf, das er nicht nur die Pressekonferenz „schwänzte“, sondern sich nach Abpfiff wegen Schiedsrichterbeleidigung auch noch die Rote Karte einhandelte!